Rottweiler Rassebeschreibung: Charakter & Co
Rottweiler
Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Rottweiler
Der Rottweiler, dessen Ursprung bis in die Römerzeit zurückgeht, zählt zu den ältesten Hunderassen. Damals wurde er als Hüte- und Treibhund gehalten und zog letztlich mit den römischen Legionen über die Alpen. In Rottweil, eine schwäbische Stadt, trafen sie auf einheimische Hunde. Neben seinen bisherigen Aufgaben wurde er nun auch zur Verteidigung von Herr und Eigentum eingesetzt. Bekanntheit erlangte er dann als "Rottweiler Metzgerhund", als er von den damaligen Metzgern ausschließlich für ihren Verwendungszweck gezüchtet wurde.
So entstand im Laufe der Zeit ein hervorragender Hüte- und Treiberhund, der auch als Zughund Verwendung fand.
Verwendung und Haltung
Der Rottweiler wird von der FCI als Begleit-, Dienst- und Gebrauchshund beschrieben und muss laut Rassestandard eine Arbeitsprüfung ablegen. Außerdem wurde er 1910 als Polizeihund offiziell anerkannt. Die Rasse ist zwar grundsätzlich kein Anfängerhund, kann jedoch bei entsprechender Erfahrung ein geeignet Familienhund sein.
Der Rottweiler - ein Listenhund?
Der Rottweiler wird in einigen Bundesländern (z. B. Hessen, Bayern Brandenburg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen) als Listenhund geführt, wird also dort rassebedingt als gefährlich eingestuft. Für Listenhunde ist ein Erlaubnisvorbehalt sowie ein Wesenstest vorgesehen. Auch in Wien und Niederösterreich gilt der Rottweiler als Listenhund: Damit muss er an öffentlichen Orten einen Maulkorb tragen.
Alternativer Name | Rotti |
Herkunft | Deutschland |
Lebenserwartung | 8 - 10 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | durchschnittlich |
FCI | Molossoide |
AKC | Working Group |
KC | Working Group |
Rottweiler Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Rottweiler
Hervorstechende Charaktereigenschaften dieser Rasse sind Treue, Unerschrockenheit, Stärke und Zuverlässigkeit. Der Rottweiler ist ein selbstbewusster, äußerst wachsamer und aufmerksamer Hund, mit ausgeprägter Verteidigungsbereitschaft und Mut. Das macht den Hund zu einem ausgezeichneten Objektschutz- und Gebrauchshund, weshalb er heutzutage auch überwiegend bei Schutzdiensten oder bei der Polizei eingesetzt wird.
Das natürliche ausgeprägte Selbstbewusstsein des Hundes kann leicht in Dominanzgehabe umschlagen. Trotz seiner Einstufung als Listenhund ist der Rottweiler aber von seiner Grundstimmung her ein gutmütiger Hund, der auch kinderlieb ist.
Im Endeffekt ist der Rottweiler von freundlicher und friedlicher Grundstimmung, sehr anhänglich, gehorsam, führig und arbeitsfreudig. Seine Erscheinung verrät Urwüchsigkeit und sein Verhalten ist nervenfest. Er reagiert mit hoher Aufmerksamkeit aber Gelassenheit gegenüber seiner Umwelt.
Besonderheit
Schnarchen ist bei Rottweilern häufiger als bei anderen Hunderassen!
Gefährlichkeit des Rottweiler
Berichte über Beißattacken durch Rottweiler kommen immer wieder vor, solche Vorfälle sind aber meistens auf eine falsche Erziehung und unzureichende Sozialisierung der Hunde zurückzuführen. Manche Experten empfehlen auch, dass der Rottweiler in der Öffentlichkeit aus Sicherheitsgründen einen Maulkorb tragen sollte. Wenn du das tun willst, gewöhne deinen Hund am besten frühzeitig daran und achte darauf dass der Maulkorb bequem sitzt.
Erziehung
Bei dieser Hunderasse, wie bei allen anderen auch, ist eine konsequente Erziehung vom Welpenalter an von großer Bedeutung. Zur Erziehung gehört auch eine frühzeitige Sozialisierung der Rottweiler Welpen. Der Umgang mit fremden Menschen und anderen Hunden muss erlernt werden. Wenn du dir einen Rottweiler Welpen anschaffen willst, ist zwecks richtiger Erziehung des Hundes, die Unterstützung einer Hundeschule zu empfehlen.
Charakter
Verwendungen
Gesundheit und Informationen zur Zucht
Pflege und Gesundheit des Rottweiler
Die Fellpflege des Rottweilers ist einfach, da gelegentliches Bürsten ausreicht. Hinzu kommen noch die Gebisspflege und ein regelmäßiger Ohrencheck. Letzterer ist wichtig um die hängenden Ohren des Hundes vor Entzündungen zu bewahren.
Krankheiten
Rottweiler sind normalerweise wenig krankheitsanfällige Hunde. Die Lebenserwartung gesunder Hunde liegt bei ca. 9 – 10 Jahren. Doch es gibt einige rassebedingte Häufungen gesundheitlicher Probleme:
- Herzprobleme: Viele Rottweiler erkranken an Herzvenenverengung und Herzschwäche. Die Hunde ermüden schnell, bekommen Atemnot und leiden unter Herzrhythmusstörungen. Die Krankheit ist erblich.
- Degenerative Rückenmarkentzündung. Das ist eine Verletzung der Wirbelsäule, die dazu führt, dass sich Flüssigkeit in Blutgefäßen ansammelt und Entzündungen verursacht. Auslöser solcher Entzündungen sind falsche, unsaubere Bewegungsabläufe.
- Hüftgelenks (HD)- und Ellenbogendysplasie (ED): Das sind Missbildungen von Gelenkkugeln oder Gelenkpfannen im Hüftbereich oder eine Fehlentwicklung der Unterarme. Ursächlich für die HD sind meistens Erbfehler. Die ED wird oft durch zu starke Belastung bzw. Überbeanspruchung der Ellenbogen des Hundes hervorgerufen (z. B. durch häufiges Treppensteigen).
- Osteochondrose: Diese Erkrankung hat eine gestörte Knorpelablösung im Gelenk zur Folge. Der Hund läuft unsicher und lahmt. Ursachen sind Erbfehler, Durchblutungsstörungen oder zu hohe Belastungen.
Kauf und Zucht eines Rottweilers
Hast du dich für einen Kauf entschieden, benötigst du einen seriösen Züchter. Hier kostet ein Welpe ca. 1000 Euro.
Alternativ kannst du natürlich auch in einem Tierheim nach einem geeigneten Vierbeiner suchen. Werden Hundehalter krank oder versterben oder haben einfach nicht mehr genügend Zeit für den Hund, landen diese bestenfalls im Tierheim.
Für die Rottweiler Zucht benötigst du gemäß Paragraf 11 Abs. 1 Nr. 3a des Tierschutzgesetzes (TierSchG) in der Regel eine Erlaubnis des zuständigen Veterinäramtes. Das ist dann der Fall, wenn du gewerbsmäßig Hunde züchten oder verkaufen willst.
Rassemerkmale des Rottweiler
Der Rottweiler ist eine von der FCI anerkannte deutsche Hunderasse und gehört zur FCI-Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde), Sektion 2.1 (Doggenartige Hunde), Standard Nr. 147, Hunde mit Arbeitsprüfung. Sein Gang als Traber ist harmonisch und ungehemmt, bei guter Schrittweite.
Die Rüden dieser Rasse haben eine Widerristhöhe von 61–68 cm und ein Gewicht von ca. 50 kg, während die Hündinnen mit einer Widerristhöhe von 56–63 cm und einem Gewicht von ca. 42 kg etwas kleiner sind.
Der Kopf
Der mittellange Schädel des Rottweiler ist zwischen den Ohren relativ breit und in der Stirnlinie, seitlich gesehen, mäßig gewölbt. Der Hinterhauptstachel ist gut entwickelt, ohne stark hervorzutreten. Während der Jochbogen und Stirnabsatz des Stopps relativ ausgeprägt sind, kann man die Stirnfurche nur schwach wahrnehmen.
Der Oberkopf erscheint bei nach vorn gelegten, gut anliegenden Ohren verbreitert.
Der Fang
Die Nasenkuppe des Rottweilers ist gut ausgebildet und eher breit als rund. Der Nasenschwamm besitzt verhältnismäßig große Öffnungen und ist stets von schwarzer Farbe. Der Fang selbst sollte im Verhältnis zum Oberkopf weder gestreckt noch verkürzt wirken, hat einen breiten Ansatz und eine mäßige Verjüngung.
Die fest anliegenden Lefzen sind ebenfalls schwarz und der Lefzenwinkel ist geschlossen. Die Zahnleiste soll möglichst dunkel sein. Beim typischen Scherengebiss des Rottweilers greifen die oberen Schneidezähne scherenartig über die des Unterkiefers.
Die Augen & Ohren
Die mittelgroßen, mandelförmigen Augen des Rottweilers sind in der Regel in tiefbrauner Farbe. Die Lider sollten gut anliegen. Auch die hängenden Ohren werden als mittelgroß beschrieben und stehen hoch angesetzt und in dreieckiger Form weit auseinander.
Der Rumpf
Der kräftige Hals ist gut bemuskelt und mit leicht gewölbter Nackenlinie. Der Rottweiler hat keine Wamme bzw. lose Kehlhaut. Der gerade Rücken wird als stramm beschrieben, die Lenden sind kurz und tief. Weiterführend in die breite Kruppe zeigt sich eine leichte Rundung, die kedoch weder gerade noch abfallend ist.
Die Brust ist geräumig, breit und tief (ca.50% der Widerristhöhe), mit gut entwickelter Vorbrust und gut gewölbten Rippen. Bei der unteren Profillinie zeigen sich die Flanken nicht aufgezogen.
Die Rute
Auch im Rassestandard ist die Rute naturbelassen. Kräftig gebaut steht sie waagrecht in Verlängerung der Rückenlinie und ist bei Aufmerksamkeit, hoher Erregung oder in der Bewegung leicht gebogen und nach oben stehend. Im Ruhezustand ist sie auch hängend. Am Lauf angelegt, reicht die Rute etwa bis oder nur wenig länger als bis zur Ferse.
Die Gliedmaßen
Die Vorderläufe sind von vorn gesehen gerade und nicht eng gestellt. Die Neigung des Schulterblattes zur Waagrechten ist etwa 45 Grad und der Oberarm liegt gut am Rumpf an. Der Unterarm ist kräftig entwickelt und bemuskelt, der Vordermittelfuß leicht federnd und nicht steil erwünscht.
Von hinten gesehen sind die Hinterläufe gerade und nicht eng gestellt. Im zwanglosen Stand bilden Oberschenkel zum Hüftbein, Oberschenkel zum Unterschenkel und Unterschenkel zum Mittelfuß, einen stumpfen Winkel. Der mäßig lange Oberschenkel soll breit und stark bemuskelt sein, ebenso wie der lange aber sehnige Unterschenkel. Das kraftvolle Sprunggelenk darf nicht steil sein.
Die Vorderpfoten sind rund mit engen, gewölbten Zehen und harten Ballen. Die Krallen sollten schwarz sein. Die Hinterpfoten entsprechen dem gleichen Bild, sind aber etwas länger.
Felllänge | kurz |
Fell | glatt |
Ohrenform | Dreieck |
Rute | lang |
Anatomie | robust, massiv, quadratisch, stämmig |
Größe ♀ | 56 - 63 cm |
Gewicht ♀ | 35 - 48 kg |
Größe ♂︎ | 61 - 68 cm |
Gewicht ♂ | 50 - 60 kg |
Geeignet für | - |
Farben
Bekannte Krankheiten
Ellbogendysplasie (ED)
Die Ellenbogengelenksdysplasie ist ein chronisch verlaufender Krankheitskomplex des Ellenbogengelenks schnellwüchsiger Hunderassen
Gelenkschäden
Bei einigen Rassen können im späteren Verlauf des Lebens Gelenkschäden auftreten, welche den Bewegungsapparat beeinträchtigen.
Herzerkrankungen
Können häufig bei Hunden auftreten und teilweise medikamentös behandelt werden.
Hüftdysplasie (HD)
Die Hüftdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie des Hundes (HD) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks
FAQ
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Ja, der Rottweiler eignet sich mit guter Erziehung als toller Familienhund.
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Nicht von Natur aus. Der Rottweiler hat jedoch eine sehr starke Bisskraft und gilt in manchen Gebieten als Listenhund.
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Der Rotti ist sehr intelligent und kann Situationen selbst sehr gut einschätzen, benötigt und fordert Training ein.
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Ja, der Rottweiler ist in einigen Bundesländern in Österreich, Deutschland und der Schweiz ein Listenhund und wird im Volksmund als Kampfhund bezeichnet.
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Ja, der Rottweiler wird von der FCI als Begleit-, Dienst- und Gebrauchshund klassifiziert und benötigt laut Rassestandard eine Arbeitsprüfung.
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Je nach Definition ist die Haltung eines Hundes immer teuer. Ein Rottweiler ist nicht nur wegen seiner Anschaffungskosten (ca. 1000 Euro), sondern auch wegen den laufenden Kosten kein billiges Familienmitglied.
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Rottweiler schnarchen im Durchschnitt häufiger als andere Hunderassen.
-
Nein, der Rottweiler ist grundsätzlich nicht unbedingt ein Anfängerhund.
Quellen und relevante Links
Embark
Abgerufen am 24.01.2023
Offizielle Seite des FCI
Abgerufen am 24.01.2023
Horst Hegewald-Kawich (2015). Hunderassen von A bis Z: Über 200 beliebte Rassen aus aller Welt. Gräfe und Unzer Verlag.
Gabriele Lehari (2004). Ulmers Großes Lexikon der Hunderassen. Ulmer.
Allgemeiner Deutscher Rottweiler-Klub e.V.
Abgerufen am 24.01.2023
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