Border Collie Rassebeschreibung: Charakter & Co
Border Collie
Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Border Collies
Die offizielle Herkunft des Border Collies ist Großbritannien, wohin seine Ahnen durch Römer und Wikinger gebracht wurden. 1576 findet sich eine erstmalige Beschreibung der Arbeitsweise eines Herdenhundes, der lautlos und geduckt vorgeht, von John Caius. Das trifft auf das mittelgroße Energiebündel aus Border Country, dem schottisch-englischen Grenzgebiet, ganz klar zu.
Seine heutige Rasse-Bezeichnung steht einerseits für die geografische Herkunft, andererseits beschreibt sie die ursprüngliche Aufgabe des Hundes: Der Begriff „colley“ meint so viel wie „nützlich sein“.
Old Hemp
Eigene Wettbewerbe solcher Hütehunde fanden regelmäßig seit 1873 statt. Besonders hervorstechend war 1894 dann ein Hund mit Namen "Old Hemp", der im Alter von nur einem Jahr diesen Wettbewerb gewann - und ungeschlagen blieb. Der mittlerweile verstorbene Rüde besaß ein außergewöhnlich gutes Hütevermögen und soll einer der Stammväter der heutigen Border Collies sein.
Hüteverhalten
Als Hütehund kann es der Border Collie zu wahren Meisterleistungen bringen. Während er arbeitet, zeigt er eine geduckte Haltung mit einer unter den Bauch geschlagenen Rute als Zeichen höchter Konzentration. Seine spezielle Technik des Beobachtens, auch genannt das "Auge", ermöglicht es ihm, sogar große Herden bzw. viele Weidetiere ganz allein in Schach zu halten – und nebenbei immer noch seine Bezugsperson im Blick zu haben.
Eignung und Haltung
Der Border Collie wird ganz klar als Herdenhund definiert. Mittlerweile wird er aber dennoch auch in Familien oder für Ausstellungen gehalten. Wenn er seinem angeborenen Instinkt nicht nachgehen kann, sollte aber eine ausreichende Auslastung erfolgen: Der Border Collie eignet sich großartig für jegliche Art von Hundesportart. Außerdem zeigt er sich hervorragend auch bei der Fährten- oder Rettungshundearbeit.
Alternativer Name | Collie (Kurzhaar) |
Herkunft | UK |
Lebenserwartung | 10 - 15 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeintensiv |
Aktivitätslevel | hoch |
FCI | Schäferhunde |
AKC | Herding Group |
KC | Pastoral Group |
Border Collie Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Border Collies
Border Collies sind hervorragende Arbeitshunde: Ein zu harter und ausdauernder Arbeit fähiger Hund von guter Führigkeit, der aufgeweckt, aufmerksam und empfänglich ist, dabei weder nervöse noch aggressive Tendenzen zeigt. Sie sind sehr stark menschenfixiert und bauen häufig sehr enge Beziehungen zu ihren BesitzerInnen auf. Doch auch Außenstehenden begegnen sie freundlich und offen. Sie wirken - wenn genügend ausgelastet - immer ausgeglichen, lassen sich gern streicheln und gelten als besonders kinderlieb.
Kuscheltiere sind diese Hunde jedoch nicht. Sie brauchen ständig neue Herausforderungen. Durch ihre hohe Intelligenz können Border Collies selbstständig Problemlagen analysieren und zielgerichtet darauf reagieren, lernen aber schnell jeden ungewollten Blödsinn. Das macht ihn gleichzeitig leicht trainierbar für Trick- oder DiscDogging.
Haltung und Erziehung
Inkonsequenz verursacht den sensiblen Tieren großen Stress – weswegen sie definitiv keine Anfängerhunde sind. Ihre hohe Intelligenz und ihre ausgeprägte Feinfühligkeit erfordern einiges an Erfahrung, um den Leistungsdrang in die richtigen Bahnen lenken zu können. Du musst für den Border Collie stets präsent sein, denn er hat „seinen“ Menschen gern im Blick. Das gibt ihm die Gewissheit, sofort auf Deine Wünsche und Probleme reagieren zu können und dadurch immer richtig zu handeln.
Beschäftigungsideen für Border Collies
Außerhalb des Arbeitslebens entlädt sich seine Energie in großer Beschäftigungsfreude. Für simple Versteck- und Fangspiele ist der Border Collie dabei dennoch zu klug, denn einen laufend gleichen Ablauf zu wiederholen oder das immer gleiche Stöckchen zu bringen langweilt den intelligenten Hund.
Border Collies sind die idealen Partner für Torballspiele und manövrieren sich liebend gern durch Hindernis-Parcours. Auch beim Apportieren beweist Dein Hund Erstaunliches, denn er kann zahlreiche Begriffe für ein und denselben Gegenstand erlernen und diesen sicher erkennen.
Neben diesen Ideen ist er ein bekannter Begleiter für Flyball, DiscDogging, Obedience und Agility.
Charakter
Verwendungen
Gesundheit und Informationen zur Zucht
Rassetypische Erkrankungen und Gesundheitsprobleme
Seine Unrast ist nicht das einzige, was den Border Collie bedroht. Viele Vertreter der Rasse leiden am MDR1-Defekt und reagieren dadurch überempfindlich auf Arzneistoffe, so dass die Behandlung kranker Tiere schwierig werden kann.
Darüber hinaus vererben Border Collies die Bereitschaft zu bestimmten Erkrankungen. Hierzu zählen...
- die Augenerkrankung Collie Eye Anomaly (CEA)
- die tödlich verlaufende Stoffwechselerkrankung Canine Ceroid Lipofuszinose (CL)
- die Knochenmarkserkrankung Trapped Neutrophil Syndrome (TNS)
Kauf eines Border Collies
Um diese Krankheiten möglichst zu verhindern, musst Du Deinen Border Collie vor der Zucht auf eine entsprechende Veranlagung testen lassen. Außerdem solltest du einen Welpen ausschließlich von einem seriösen Züchter holen, um keinen Hund mit Wesensschwäche oder anderweitig negative Veranlagungen zu kaufen.
Ein Border Collie Welpe kostet ca. 1200 Euro. Der Preis hängt oft stark von seiner Farbe und der Abstammung ab.
Pflege des Border Collies
Um den natürlichen Glanz und Schutz des Haarkleides zu erhalten, musst Du Deinen Border Collie regelmäßig bürsten und ausgewogen ernähren. Dabei stößt Du als Halter/-in jedoch auf eine Besonderheit: Da die Hunde über Jahrhunderte hinweg nur karges Futter bekamen, haben sie sich zu echten Allesfressern entwickelt.
Wie bei allem langweilt den Border Collie auch beim Futter nichts mehr als Eintönigkeit. Er liebt Abwechslung im Geschmack, in der Konsistenz und in der Präsentation. Noch mehr Freude machst Du ihm, wenn Du seine Ration versteckst oder ihn anhältst, sie sich zu erarbeiten. Der gelehrige Hund dankt Dir diese Idee mit großem Interesse und verblüffenden Lösungs-Ansätzen.
Rassemerkmale des Border Collie
Der Border Collie wird von der FCI als Gruppe 1 (Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)), Sektion 1 (Schäferhunde) klassifiziert. Sein Rassestandard erfordert eine Arbeitsprüfung.
Die allgemeine Erscheinung soll die eines gut proportionierten Hundes sein, wobei die geschmeidigen Außenlinien Qualität, Anmut und vollkommene Harmonie in Verbindung mit genügend Substanz zeigen. Die Bewegungen sind in der Regel frei, fließend und unermüdlich, wobei die Pfoten möglichst wenig angehoben werden, damit sich der Hund schleichend und mit großer Geschwindigkeit bewegen kann. Damit entsteht ein Eindruck der Fähigkeit einer ausdauernden Leistung.
Border Collie-Rüden haben eine Höhe von etwa 53 cm, Hündinnen sind etwas kleiner. Dabei bringen sie ein Gewicht von etwa 14-20kg auf die Waage.
Der Kopf
Der Schädel des Border Collies ist ziemlich breit und hat keine ausgeprägten Hinterhaupthöcker. Der Stopp hingegen ist stark sichtbar und die Backen sind weder voll noch abgerundet.
Der Fang
Der Nasenschwamm ist in der Regel schwarz, außer bei braunen oder schokoladefarbenen Hunden, wo er braun sein darf. Bei blauen Hunden sollte er schieferfarben sein. Die Nasenlöcher sind unabhängig davon gut entwickelt, wie es typisch für einen Arbeitshund ist. Der maßig kurze aber kräftig Fang verjüngt sich zur Nase hin. Der Border Collie hat ein typisches Scherengebiss, wobei die Schneidezähne des Oberkiefers in engem Kontakt die Schneidezähne des Unterkiefers überlappen und senkrecht im Kiefer gestellt sind.
Die Augen
Die ovalen Augen des Border Collies sind weit auseinanderstehend und grundsätzlich braun, außer bei Merles, wo ein Auge oder beide Augen teilweise oder ganz blau sein dürfen. Der Ausdruck des Blicks ist sanft, aufgeweckt, aufmerksam und intelligent.
Die Ohren
Auch die Ohren sind weit auseinanderstehend und werden dabei aufrecht oder halb aufrecht getragen. Im Rassestandard werden sie als ausdrucksvoll beweglich beschrieben.
Der Rumpf
Der athletische Körper ist etwas länger als die Höhe am Widerrist. Der kräftige, muskulöse Hals soll leicht gewölbt sein und zu den Schultern hin breiter werden. Ebenso werden die Lenden als breit und muskulös gewollt, diese sollen aber keine Wölbung aufweisen.
Die tiefe Brust ist ziemlich breit und die Rippen sind gut gewölbt.
Die Rute
Die Rute des Border Collies ist mäßig lang und reicht mit ihrem letzten Wirbel mindestens bis zum Sprunggelenk. Dabei ist sie tief angesetzt, gut behaart und mit einem Aufwärtsschwung am Ende, der die anmutige Außenlinie und Harmonie des Hundes abrundet. Im Erregungszustand kann die Rute höher, aber nie über dem Rücken getragen werden.
Die Gliedmaßen
Die Knochen der Vorderhand sind kräftig, aber nicht grob. Die Schulter des Border Collies ist gut zurückgelegt und die Ellenbogen liegen dicht am Körper an. Der Vordermittelfuß ist von der Seite betrachtet leicht schräg gestellt. Die Hinterhand ist allgemein breit und muskulös und verläuft von der Seite gesehen anmutig zum Rutenansatz hin. Der Oberschenkel ist relativ lang, das Kniegelenk gut gewinkelt und das kräftige Sprunggelenk tief angesetzt. Vom Sprunggelenk bis zum Boden hat der Border Collie dabei einen starken Knochenbau.
Sowohl die Vorder- als auch die Hinterpfoten sind oval und besitzen gut gepolstert, kräftige und gesunde Ballen. Die Zehen sollen gewölbt sein sowie eng aneinander liegen. Kurze und kräftige Krallen zeugen von der Gesundheit eines Border Collies.
Das Haarkleid
Beim Border Collie sind grundsätzlich zwei Haarvarietäten anerkannt. Bei beiden ist das Deckhaar dicht und von mittlerer Textur, die Unterwolle weich und dicht, was dem Border Collie einen wetterfesten Schutz verleiht.
- mässig langes Haar (Mähne, Hosen und Fahne werden gebildet; Gesicht, Ohren, Vorderläufen (ausgenommen Federn) und Hinterläufen vom Sprunggelenk bis zum Boden soll das Haar jedoch kurz und glatt sein.
- Kurzhaar.
Farblich ist eine Vielfalt von Farben erlaubt, wobei Weiß aber nie vorherrschen soll.
Felllänge | mittel |
Fell | glatt |
Ohrenform | Stehohr |
Rute | gefächert |
Anatomie | schlank, sportlich |
Größe ♀ | 46 - 53 cm |
Gewicht ♀ | 12 - 19 kg |
Größe ♂︎ | 48 - 56 cm |
Gewicht ♂ | 14 - 20 kg |
Geeignet für | - |
Farben
Bekannte Krankheiten
Augenerkrankungen
Treten häufig bei Allergien und Unverträglichkeiten auf.
Epilepsie
Definition: Hund Epilepsie vor, wenn beispielsweise mindestens zwei epileptische Anfälle im Abstand von mehr als 24 Stunden auftreten
FAQ
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Der Border Collie eignet sich für Bauernhöfe, sportliche Personen und Familien und Menschen, die gerne in den Hundesport gehen wollen.
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Nein. Der Border Collie ist eine anspruchsvolle Hunderasse, die sehr viel Auslauf und mentale Auslastung benötigt.
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Zu einem Border Collie passt jede andere aktive Hunderasse. Vor allem andere Hütehunde / Schäferhunde.
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Ja, ein Border Collie kann problemlos auch in einer Wohnung gehalten werden. Wichtig ist, dass ihr einige Stunden am Tag Zeit habt für den Hund und mit ihm Ausdauerspaziergänge macht, Laufen oder Radfahren geht und ihn mental genügend auslastet.
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Der Border Collie kommt aus Großbritannien.
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Sehr bekannt - insbesondere für die Abstammung - ist Old Hemp, ein berühmter Stammvater dieser Rasse mit ausgezeichneten Arbeitsfähigkeiten.
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Trotz dessen, dass er leicht zu trainieren ist, sollte der Border Collie nicht als Ersthund gehalten werden. Das liegt an seinem starken Arbeitsdrang, der gerne Probleme für Anfänger bereitet.
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Ja, der Border Collie eignet sich als Familienhund, wenn ihm genügend Auslastung geboten wird.
Quellen und relevante Links
American Kennel Club
Abgerufen am 25.01.2023
Offizielle Seite des FCI
Abgerufen am 25.01.2023
Gabriele Lehari (2004). Ulmers Großes Lexikon der Hunderassen. Ulmer.
Horst Hegewald-Kawich (2015). Hunderassen von A bis Z: Über 200 beliebte Rassen aus aller Welt. Gräfe und Unzer Verlag.
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