Englisch Mastiff Rassebeschreibung: Charakter & Co
Englisch Mastiff
Steckbrief & Herkunft
Einführung und Etymologie
Als Hundeliebhaber mit Vorliebe für größere Hunde spielt ihr mit dem Gedanken, einen Englisch Mastiff zu kaufen? Dann solltet ihr euch zunächst über diese Hunderasse informieren und auch alles Wichtige in Erfahrung bringen, was die Thematik Englisch Mastiff Zucht angeht.
Der Englisch Mastiff hat die FCI-Standard-Nummer 264 und ist somit eine anerkannte britische Hunderasse. Er gehört zur Gruppe 2 "Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde" und Sektion 2.1 "Doggenartige Hunde". Darüber hinaus bestehen viele andere Rassen, die ebenfalls den Namen Mastiff enthalten, vor allem der Molosser. Ein Synonym für den Englisch Mastiff ist auch der Old English Mastiff. In der Wissenschaft findet sich auch der Fachterminus Canis lupus familiaris für den Mastiff.
In Deutschland ist der Mastiff in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen gelistet. In Österreich ist dies in Wien und Vorarlberg der Fall. Während er in England oft die Rolle des Bewachers einnimmt, ist er in Deutschland nur selten vertreten.
Der Mastiff oder Old English Mastiff ist ein „Original“ in der Hundewelt. Seine Vorfahren kämpften an der Seite stolzer Feldherren. Bis heute ist der Mastiff in Großbritannien als Wach- und Schutzhund bliebt.
Erstmals erscheint der Name als "Maystif" im 14. Jahrhundert in der königlichen Abhandlung "The Master of the Game and of Hawks" von Edmund of Langley, die er für Henry IV schrieb. Etymologisch fallen das aus dem Plattdeutschen stammende "Mast-teve" für "gewichtig, plump" sowie das lateinische "mixtivus" für "Mischling" in Betracht. 1991 leitet Prof. Reul das englische "mastiff" von lateinisch "matinus" ab und übersetzte dies mit "häuslich, zahm".
Was ist die Herkunft vom Englisch Mastiff?
Der Englisch Mastiff gilt als Ahne verschiedener Hunderassen, die es heute gibt, wie zum Beispiel, um nur einige zu nennen, der Deutschen Dogge oder des Boxers. In der Historie des Mastiff, die bis in die Römerzeit zurückgeht, wurden dem Mastiff vor allem folgende vier Attribute zugeordnet:
- aus Britannien,
- eine Stirn, die mit Falten übersät ist,
- ein breites Maul,
- ein massiger Körperbau.
Die Geschichte des Mastiffs ist genauso reichhaltig und vielseitig wie ungenau und umstritten. Ursprünglich kommt der Mastiff aus Großbritannien. Die genaue Herkunft ist jedoch umstritten, es gibt dazu mehrere Theorien. Ältere Theorien bezeichnen die Tibetdogge oder Tibetmastiff als Urvater, während andere ihn als originale Rasse titulieren, die sich indigen und ohne menschlichen Einfluss gebildet habe. Die Theorie, der Mastiff sei ein Mix aus Tibethunden und Britannierhunden, gilt als nicht wahrscheinlich. Eine weitere Theorie besagt, dass der historische Mastiff ein Nachkomme des Molossers aus Makedonien und Epirus sei, der als Seefracht nach England gelangte.
Was die historische Funktion dieser Hunderasse angeht, so wurden sie insbesondere als Jagd- und Wachhunde sowie im Krieg eingesetzt. Shaw formulierte es so: "Ein Mastiff aus wahrem englischem Blut liebte den Kampf mehr als sein Futter. Seinen Ruhm sah man an seinem hinkenden Schritt, Narben aus Kampf um Ehre zeichneten sein Gesicht; an jedem Glied eine Schramme, die häufigen Kämpfe haben seine Ohren verkürzt!" (Shaw, 1891). Erstmals belegt wurde der Mastiff als Hund im Kriegseinsatz im Jahre 1415, als die Schlacht von Azincourt tobte. Es wird erzählt, dass ein massiger Hund seinen verwundeten Herrn vor Angriffen schützte.
Aufgrund ihrer besonderen Stärke und Robustheit waren Mastiffs sogar erfolgreich in der Jagd auf übermächtige Gegner wie Stiere, Bären oder Wildschweine. Ein Beleg für einen Kampf, der zwischen einem Bären und sechs Hunden stattfand, geht auf das Jahr 1050 zurück. Auch im Elisabethanischen Zeitalter war es gut möglich, dass doggenartige Hunde in Arenen gegen Raubtiere antraten. Die Zucht im modernen Verständnis begann um 1820.
Wer größere Hunde mag und vor Hunden, die zu den größten und schwersten der Welt zählen, nicht zurückschreckt, kann sich bei Erfüllung aller wichtiger Kriterien einen Englisch Mastiff zulegen und wird eine tiefe Verbundenheit der ganz besonderen Art erleben. Oder wie es William Shakespeare bereits in Henry V ausdrückte: "That island of England breeds very valiant creatures; their mastiffs are of unmatchable courage" (Akt 3, Szene 7).
Die FCI führt diese Hunderasse unter dem Standard Nr. 264, Gruppe 2, Sektion 2: Molossoide und 2.1 Doggenartige Hunde. Der Mastiff darf nicht mit dem Bullmastiff (Kreuzung aus Mastiff und Old English Bulldog) verwechselt werden, der eine eigene Rasse bildet.
Die Rassemerkmale des Mastiff
Der massige Körper und der treue Blick mit den hängenden Augen sind seine Markenzeichen. Falten im Gesicht, am Kopf und der Brust hat der Hund immer noch. Glücklicherweise griffen die Bemühungen der veränderten Zucht bereits und man sieht heute wieder mehr „wache“ und körperlich fitte Mastiffs.
Der Mastiff gilt immer noch als ein Statussymbol der britischen Oberschicht. Neben der neuen Aufgabe als Familienhund dienen sie auf so manchem noblen Landgut als zuverlässige Wachhunde.
- englisches „Original“
- heute wieder sportlichere Zucht
- typische Hängeaugen, massiger Körper und großer Kopf
Alternativer Name | - |
Herkunft | UK |
Lebenserwartung | 6 - 12 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | durchschnittlich |
FCI | Molossoide |
AKC | Working Group |
KC | Working Group |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Ein Mastiff ist treu bis in den Tod! So sagten es ihm wenigstens die alten Helden-Epen nach. Zum Glück leben wir heute in recht friedlichen Zeiten und so kann sich dieser Hund mehr aufs Schmusen denn aufs Kämpfen konzentrieren.
Sie sind anhänglich und liebenswerte Geschöpfe, wenn man sie richtig zu nehmen weiß. Wenn du Angst vor dem Mastiff hast, wird er automatisch misstrauisch. Ringen um Recht und Vorherrschaft im Rudel kannst du mit diesem Hund definitiv nicht – er gewinnt! Lieber lässt du dies gleich bleiben und erziehst deinen Mastiff von klein auf wie einen ganz normalen Hund. Betonst du seine Masse, Kraft oder Besonderheit wird er diese später auch einsetzen!
Ein Haus mit ebenerdigem Zugang und einen großen Garten solltest du diesem Hund bieten können. Er liegt gerne draußen in der freien Natur und bewacht etwas. Erziehst du ihn früh zu regelmäßiger Bewegung, begleitet er dich gerne auf gemütliche Spaziergänge.
Insgesamt gelten diese Hunde als sehr menschenfreundlich. In Verruf kam der Mastiff bei uns nur, weil fragwürdige Halter sich mit ihm wichtig machen wollten. Leider ist er aufgrund dieser Ausrutscher und seiner theoretischen Beißkraft auf der ein oder anderen Rasseliste gelandet.
Was sind typische Charaktereigenschaften vom Englisch Mastiff?
Vom Wesen her werden dem Englisch Mastiff folgende Charakteristika zugeschrieben:
- ruhig
- harmonisch
- treu
- gutmütig
- ausgeglichen/ gelassen
- zurückhaltend
- achtsam
- friedfertig/ sehr hohe Reizschwelle
- fixiert auf sein "Rudel", seine Familie
Seine äußere Erscheinung mag den Anschein erwecken, er sei ein gefährlicher und aggressiver Hund, doch genau das Gegenteil ist der Fall!
Erziehung
Englisch Mastiffs benötigen eine konsequente und sanfte Erziehung. Sie sind für erfahrene Hundebesitzer geeignet. Als Ersthund sind sie weniger zu empfehlen. Neben viel Aufmerksamkeit und Zuneigung benötigt der Mastiff vor allem genug Auslauf. Wenn ihr euch einen Mastiff anschaffen wollt, solltet ihr am besten ein großes Haus mit Garten besitzen. Kleine Wohnungen ohne Garten sind nicht geeignet, denn er ist vor allem ein Hund für draußen. Darüber hinaus benötigt er viel Auslauf. Vom Wesen her ist der Mastiff sehr harmonisch, weshalb er keine lauten Kommandotöne verträgt. Auch inkonsequentes Handeln verwirrt ihn. Er braucht eine klare Führung. Wichtig ist es, diesen Hund zu sozialisieren, soll heißen seine Stärke angemessen einzusetzen und so einzuschätzen, dass er niemandem Verletzungen zufügt.
Charakter
Verwendungen
Gesundheit und Informationen zur Zucht
Was sind typische Krankheiten vom Englisch Mastiff?
Für Krankheiten, die das Herz oder die Augen betreffen, hat der Mastiff im Laufe der Zucht eine erhöhte Anfälligkeit entwickelt. Bedingt durch seine Größe und sein Gewicht kann es zudem oftmals zu Hüft- und Ellbogengelenkproblemen kommen. Mastiffs sind auch anfällig für Magenumdrehungen, daher sollten sie lieber mehrmals am Tag kleinere Portionen an Futter erhalten. Bis heute kennen Hunde dieser Rasse häufiger auftretende Herzprobleme und Hautprobleme aufgrund der Falten. Beides kann je nach Schlag noch ein Erbe der Überzüchtung sein.
Was ist bei der Zucht vom Englisch Mastiff zu bedenken?
Für die Zucht sind die FCI-Standards entscheidend. Wichtig ist, dass alle artgerechten Kriterien eingehalten werden, nur so kann ein seriöser Züchter ausgemacht werden. Historisch begann die Reinzucht um 1820 oder 1835 in England. Damals herrschte Uneinigkeit, was das Aussehen und die Farbe anging. 1872 wurde der Mastiff-Klub ins Leben gerufen. Bernhardiner mit glattem Fell wurden eingekreuzt. Auch im Club für Molosser e. V. ist der Mastiff gelistet.
Einen Mastiff Welpen bekommst du von einem guten Züchter. Diese Hunde sind allerdings teuer. Mit etwa 1500 Euro musst du rechnen.
Wenn du einen Mastiff adoptieren möchtest, findest du vielleicht ein passendes Tier bei „Molosser in Not“
In Deutschland kann der Mastiff regional als gefährlich eingestuft sein. Genauere Informationen zu deinem Wohnort bekommst du bei der Gemeindeverwaltung.
Österreichische Hundehalter brauchen in den Bundesländern Wien und Vorarlberg eine Sondergenehmigung zur Haltung des Mastiff.
Die Schweizer Kantone Genf und Wallis haben Haltung, Zucht und Einfuhr der Rasse vollständig verboten. In Freiburg, Schaffhausen, dem Thurgau und im Tessin brauchst du zur Haltung eine Sondergenehmigung.
Was sind die (äußerlichen) Rassemerkmale vom Englisch Mastiff?
Laut FCI sind die typischen Rassemerkmale massiv und groß. Das richtige Verhältnis von Größe und Gewicht macht ihn zu einem wohlproportionierten Exemplar. Während sich der Brustkorb durch Breite und Tiefe auszeichnet, sticht der Körper durch auffallende Muskeln hervor. Auch die breite Schädelform zwischen den hängenden Ohren sowie die faltige Stirn sind typische Merkmale dieser Rasse. Die Lefzen hängen etwas nach unten. Zudem sollen Ohren und Nase dunkel gefärbt sein. Das Fell liegt in kurzer Form an und sollte nicht zu fein sein. Folgende Farben sind zulässig: apricot, sandfarben und gestromt. Die Rute ist spindelförmig, dünn behaart und wird eher niedrig getragen.
Wie groß wird der Englisch Mastiff und wie viel wiegt er?
Rüden weisen eine Widerristhöhe ab 80 cm, Hündinnen ab 70 cm auf. Als Idealgewicht werden etwa 90 kg angegeben, wobei 90 kg als Maximalgewicht gelten sollten, was den Mastiff zu einen besonders gewichtigen Hund macht. Der Rüde Aicama Zorba La-Susa kam sogar 1989 ins Guiness-Buch der Rekorde mit einem Gewicht von rund 155 kg, was ihn gleichzeitig zum schwersten Hund der Welt machte. Laut FCI sei es wichtig, dass die Größe und das Gewicht des Mastiffs in angemessener Relation zueinander stehen.
Das Fell ist kurz und dicht. Es gibt den Old English Mastiff sandfarben, gestromt, grau oder braun.
- großer bis massiger Hund
- Körper soll stark aber nicht fett gebaut sein
- kurzes und pflegeleichtes Fell
- sandfarben, gestromt, grau oder braun
- treuer und liebenswerter Blick
Wie alt wird ein Englisch Mastiff?
Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt etwa 6 bis 12 Jahre. Größere Hunde haben eine kürzere Lebenserwartung als kleine Hunde. Dennoch kann der Englisch Mastiff bei entsprechender Pflege ein angemessenes Alter erreichen.
Felllänge | kurz |
Fell | glatt |
Ohrenform | Schlappohr |
Rute | lang |
Anatomie | stämmig |
Größe ♀ | 70 - 91 cm |
Gewicht ♀ | 73 - 100 kg |
Größe ♂︎ | 70 - 91 cm |
Gewicht ♂ | 54 - 77 kg |
Geeignet für | - |
Farben
Bekannte Krankheiten
Augenerkrankungen
Treten häufig bei Allergien und Unverträglichkeiten auf.
Ellbogendysplasie (ED)
Die Ellenbogengelenksdysplasie ist ein chronisch verlaufender Krankheitskomplex des Ellenbogengelenks schnellwüchsiger Hunderassen
Hautentzündungen
Können bei gewissen Rassen erblich bedingt sein.
Herzerkrankungen
Können häufig bei Hunden auftreten und teilweise medikamentös behandelt werden.
Hüftdysplasie (HD)
Die Hüftdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie des Hundes (HD) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks
Schäden am Gangwerk
Oftmals bei stark übergewichtigen Hunden und schweren Rassen.
FAQ
-
Ja, der Mastiff steht in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf der Liste der gefährlichen Hunderassen.
-
Ein Mastiff ist ziemlich kostspielig und kann bis zu 2000 Euro kosten.
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