Pinscher Rassebeschreibung: Charakter & Co
Pinscher
Steckbrief & Herkunft
Der vielseitige Haushund Pinscher
Der (Deutsche) Pinscher zählt zum FCI-Standard mit der Nummer 184 und wird der Gruppe 2 "Pinscher, Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde" und Sektion 1.1 "Pinscher und Schnauzer" zugeordnet und ist eine anerkannte deutsche Hunderasse. Was die Pinscher Rasse angeht, so gibt es
- den Deutschen Pinscher,
- Rehpinscher/ Zwergpinscher/ Mini Pinscher,
- Pinscher Mix wie der Pinscher Dobermann,
- Affenpinscher
- und den Österreichischen Pinscher.
Als größtes Exemplar gilt der Pinscher Dobermann, als kleinstes, sollte man meinen, der Mini Pinscher, wie der Name bereits indiziert, doch als kleinste Art gilt der Affenpinscher (FCI-Standard-Nr. 186). Der Österreichische Pinscher (FCI-Standard Nr. 64) sieht im Vergleich zum Deutschen Pinscher leicht uriger aus und ist von breiterer Statur. Früher waren Pinscher im mitteleuropäischen Raum weit verbreitet, vor allem im Süden Deutschlands sowie im Nachbarland Österreich. Etymologisch kommt der Begriff "Pinscher" aus der deutschen Sprache und bedeutet in etwa "Beißer". Später wurde das Wort an das englische "pinch" angelehnt, das auf die gestutzten Ohren des Pinschers anspielt.
Was ist die Herkunft vom Pinscher?
Über die Herkunft des Pinschers ist wenig bekannt. Umstritten ist, ob der Pinscher, so wie der Schnauzer, vom englischen Terrier abstammt oder umgekehrt. Eine Theorie besagt, er stamme vom Schwarzen Terrier ab. Die andere vermutet, sein Vorfahre sei der inzwischen ausgestorbene Rattenpinscher. Fakt ist, dass sich Pinscher seit den Anfängen der Rassehundezucht vor über 100 Jahren nicht wesentlich verändert haben. Er wurde historisch auch als so genannte "nette Hunderasse" tituliert, der nachgesagt wird, dass sie den Mops verdrängt habe. Namentlich erwähnenswert zum Erhalt der Rasse ist Werner Jung, der in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts das Florieren dieser Rasse förderte. Inzwischen werden glatt- und rauhaarige Pinscher separat eingestuft und auch zu den Schnauzern gezählt, wobei rauhaarige weiter verbreitet sind. Beide sind zusammen im Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 gelistet. Im 19. Jahrhundert wurden Pinscher als Wach- und Jagdhunde auf dem Hof gehalten, um Eigentum zu beschützen und Ratten zu vertreiben. Sie fungierten vor allem als Stall- und Kutschenhunde und waren um 1900 beinah auf jedem Hof vertreten. Das brachte ihnen die Spitznamen "Stallpinscher" und "Rattler" ein. Seit 2003 jedoch ist der Pinscher, so wie der Spitz auch, auf der Liste der gefährdeten Haustierrassen.
Name des Pinscher | Größe | Gewicht |
---|---|---|
Deutscher Pinscher | 43-51 cm | 11-20 kg |
Affenpinscher | 23-30 cm | 2-6 kg |
Dobermann | 66-71 cm | 34-41 kg |
Zwergpinscher | 25-32 cm | 3-5 kg |
österreichischer Pinscher | 33-48 cm | 12-18 kg |
Alternativer Name | Deutscher Pinscher |
Herkunft | Deutschland |
Lebenserwartung | 10 - 15 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | hoch |
FCI | Pinscher und Schnauzer |
AKC | Nicht anerkannt |
KC | Nicht anerkannt |
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Was sind typische Charaktereigenschaften vom Pinscher?
Vom Wesen her sind Pinscher, wie der Dobermann, sehr selbstbewusst und können sich an jede Situation schnell anpassen. Daher sind sie als Familienhunde ideal geeignet sowohl für das Land- als auch das Stadtleben. Er hat einen treuen Charakter, ist sehr verspielt und zeichnet sich durch vielseitige Eigenschaften wie Kondition und Robustheit aus. Der Pinscher lernt Neues schnell dazu und gilt als praktisch veranlagter Hund. Keineswegs ist er ein Kläffer, denn er wird als seltener Beller bezeichnet. Er ist sehr aufmerksam, bewacht das Anwesen und warnt vor Fremden. Der Jagdtrieb ist individuell unterschiedlich starkt ausgeprägt. Dasselbe gilt für das Erkunden der Umgebung und der Reviermarkierung mit Duftnoten. Während er drinnen Ruhe ausstrahlt, ist er draußen sehr aktiv und voller Impulsivität und ganz in seinem Element.
Erziehung des Pinschers
Wenn ihr euch einen Pinscher halten möchtet, solltet ihr euch vorab gut informieren und bereits ein gewisses Maß an Erfahrung mitbringen. Für Anfänger der Hundehaltung sind Pinscher nicht wirklich geeignet. Es ist wichtig zu wissen, dass Pinscher ihren eigenen Kopf haben und mitunter sehr stur sein können. Damit der Pinscher nicht die Oberhand gewinnt, braucht er eine konsequente Erziehung und Durchsetzungsvermögen, aber bitte auf liebevolle und sanfte Weise. Zwar braucht er klare Ansagen, aber mit dem Ausüben von Druck kommt ihr bei ihm nicht weiter. Oftmals reicht eine verbale Anordnung in entsprechendem Tonfall aus. Mit Lob und Belohnungen werden erzieherische Maßnahmen bestens umgesetzt. Die Beziehung zwischen dem Pinscher und seinem Herrchen oder Frauchen ist das Entscheidende. Zeigt ihm seine Grenzen auf, damit er lernt, was er darf und was nicht. Nur so habt ihr ihn im Griff. Die richtige Intonation gibt den Ton an. Er wird verstehen, was ihr von ihm wollt. Der Pinscher braucht viel Zuneigung und Streicheleinheiten. Dennoch kann er für ein paar Stunden auch alleine zuhause gelassen werden. Er ist kein Spielhund für Kinder. Zieht er sich zurück, weil er ein Ruhebedürfnis hat, so muss man es ihm gewähren. Für eine Schutzhundprüfung ist er nicht geeignet, da ihn diese Art der Dressur gefährlich machen könnte.
Dafür ist er für folgende Aktivitäten gut geeignet:
- Unterordnung,
- Verkehrsbegleithundprüfung,
- Breitensport,
- Agility,
- und Fährtenarbeit.
Charakter
Verwendungen
Gesundheit und Informationen zur Zucht
Was sind typische Krankheiten vom Pinscher?
Der Deutsche Pinscher weist lediglich eine geringe Anzahl an genetisch bedingten Krankheiten auf, die auf die Zucht zurückzuführen sind. Anfällig können Pinscher für Ohrenprobleme sein, das so genannte Ohrrandproblem, da sie nur eine dünne Haarschicht aufweisen und daher zu leichten Verletzungen neigen. Zum Pflichtprogramm in der Gesundheitsvorsorge und Krankheitsprävention gehört die Hüftdysplasie. Optional sind das Feststellen von Erkrankungen der Augen, Farbverblassung und die Von-Willebrand-Krankheit, eine Blutgerinnungsstörung. Laut deutschem Tierschutzgesetz ist das Kupieren der Ohren seit 1987 und das der Rute seit 1998 verboten. Für Allergiker sind Pinscher trotz ihres kurzen Fells nicht geeignet, da auch diese haaren. Schnauzer oder Pudel wären für Allergiker geeignet.
Was ist bei der Zucht vom Pinscher zu bedenken?
Die Rassemerkmale und vorgegebenen Standards müssen erfüllt sein, nur so lässt sich ein seriöser Züchter ausmachen. Es sollte auch darauf geachtet werden, dass weder Ohren noch Rute kupiert sind. Wer Pinscher züchten möchte, sollte sich vorher gut informieren, um allen Ansprüchen gerecht zu werden.
Pinscherarten
Der Zwergpinscher (FCI-Standard Nr. 185) wird auch Rehpinscher oder Mini Pinscher genannt, ist also ein und dasselbe. Er ist quasi die kleine Version des Deutschen Pinschers. Im Vergleich wird er nur 25 bis 30 cm groß und wiegt um die 4 bis 6 kg. Vom Wesen her ist er sehr anhänglich mit der Tendenz, sich voll und ganz auf eine Person zu fixieren. Da er einen sehr starken Bewegungsdrang hat, wird er bei zu wenig Auslauf nervös. Genetisch bedingt kann es beim Zwergpinscher zum so genannten Akralen Mutilationssyndrom (AMS) kommen, eine eher selten auftauchende Erkrankung der Nerven, die angeboren ist und sich negativ auf die Pfoten in Form von Selbstverstümmelung auswirkt.
Ein Pinscher Mix wie der Pinscher Dobermann (FCI-Standard Nr. 143) dagegen ist die große Version des Deutschen Pinschers. Er wird etwa 60 bis 70 cm groß mit einem Gewicht von 32 bis 45 kg. Seine Lebenserwartung beläuft sich auf 10 bis 13 Jahre, was auf seine Größe zurück zu schließen ist. Sein Verhalten ähnelt ein wenig dem eines Dobermanns.
Fazit
Wer sich im Vorfeld gut informiert und einen seriösen Züchter ausmacht, kann dem Abenteuer Pinscher getrost ins Auge blicken und wird mit einem treuen Freund an seiner Seite belohnt. Ob ihr euch die kleine Version Affenpinscher, den Deutschen Pinscher oder die große Variante mit Zusatz Dobermann holt, bleibt euch überlassen. Eine Bereicherung für euer Leben und den Alltag wird der kleine Freund in jedem Fall.
Aussehen und Fell des Pinschers
Das typische Erscheinungsbild des Pinschers, das auch die typischen Rassemerkmale festlegt, wird durch kurzes und dichtes Fell charakterisiert, das glatt am Körper anliegt und einen gewissen Glanz aufweist. Das Fell ist entweder lackschwarz mit rötlichen Markierungen, rotbraun oder rot. Die Klappohren befinden sich weit oben und weisen eine V-Form auf, wobei die Innenkanten der Ohren an den Wangen anliegen und nach vorne gerichtet sind. Die unterschiedlichen Pinscher-Arten unterscheiden sich hauptsächlich in Bezug auf das Fell und die Größe.
Wie groß wird ein Pinscher und wie viel wiegt er?
Ein Pinscher wird etwa 45 bis 50 cm groß und zählt damit zu den kleinen Hunden. Sein Gewicht beläuft sich idealerweise auf circa 14 bis 20 kg.
Wie alt wird ein Pinscher?
Als kleine Hunderasse hat der Pinscher eine Lebenserwartung von etwa 12 bis 15 Jahren und zählt damit zu den Rassen, die ein höheres Alter erreichen können, vor allem bei guter Pflege.
Felllänge | kurz |
Fell | glatt |
Ohrenform | Kippohr |
Rute | lang |
Anatomie | muskulös, schlank |
Größe ♀ | 15 - 60 cm |
Gewicht ♀ | 3 - 30 kg |
Größe ♂︎ | 15 - 60 cm |
Gewicht ♂ | 3 - 30 kg |
Geeignet für | - |
Farben
Bekannte Krankheiten
Blue Dobermann Syndrom
Blue Dobermann Syndrom (Alopezie). Hierbei handelt es sich um eine Erbkrankheit, die zu einem fortschreitenden Haarverlust führt.
Dancing Dobermann Diseas
Anfänglich kommt es nur zu einer Beugung der Beine, die durch einen Muskelausfall verursacht wird. Im fortgeschrittenen Stadium führt die Krankheit dann zur Lähmung.
Entzündungen des Gehörgangs
Bei manchen Rassen können chronische Entzündungen des Gehörgangs auftreten. Häufig bei Hunden, die gerne schwimmen.
Hüftdysplasie (HD)
Die Hüftdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie des Hundes (HD) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks
Taubheit
Trifft oftmals im Alter auf.
Andere mittelgroße Hunde
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