Neufundländer Rassebeschreibung: Charakter & Co
Neufundländer
Steckbrief & Herkunft
Wie der Name schon vermuten lässt, ist die Heimat des Neufundländers Neufundland, die Insel an der kanadischen Ostküste. Die genauen Wurzeln dieser Hunderasse liegen im Dunkeln, doch man vermutet, dass sie aus einer Mischung der einheimischen, indianischen Hunderasse und den Hunden der ersten europäischen Siedler entstanden. Bei den Indianern handelte es sich um die Micmacs und Beothuks. Der Neufundländer verfügt über eine dichte Unterwolle, was auf arktische Schlittenhunde als zusätzliche Vorfahren hinweist. Früher vermutete man, dass der von den Wikingern mitgebrachte schwarze Bärenhund seine Spuren im Erbgut des Neufundländers hinterlassen hat. Die Wikinger siedelten sich für eine gewisse Zeit um 1100 in Neufundland an. Diese Theorie wird heute allerdings angezweifelt.
Die Vorfahren des Neufundländers besaßen eine große Liebe zum Wasser, ein wetterfestes Fell und einen robusten Körperbau. Sie halfen den Indianern beim Fischen und bei allen anderen Arbeiten. Sie mussten als Zug- und Wasserhunde schwere Lasten schleppen können. Diese Eigenschaften finden sich auch beim Neufundländer. Erstmals erwähnt wurde diese Hunderasse im 18. Jh. im Tagebuch des britischen Kapitäns Cartwright. Daraufhin wurde der Neufundländer als kräftiger Arbeits- und Rettungshund bekannt. Die englische und französische Mittel- und Oberschicht schaffte sich gerne diese Hunderasse aus der Neuen Welt an. Es verbreiteten sich Geschichten über heldenhafte Neufundländer, die Menschenleben auf der See retteten. Im Jahre 1860 trat der Neufundländer in Birmingham das erste Mal auf einer Hundeausstellung auf. Im Jahre 1875 begann der englische Kennel-Club damit, ein Zuchtbuch für Neufundländer zu führen. Elf Jahre später, im Jahre 1886, gründete sich in England der „Newfoundland Club“.
Was sind die Rassemerkmale vom Neufundländer?
Der kynologische Dachverband FCI führt den Neufundländer unter der Gruppe 2 „Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde“, zur Sektion „Molossoide“ und in der Untergruppe „Berghunde“.
- FCI-Gruppe 2
- Sektion 2.2
- Standard Nr. 50
- keine Arbeitsprüfung
Der Eindruck eines langsamen, lethargischen Hundes aufgrund seines massiven Körpers täuscht. Der Neufundländer ist ein äußerst bewegungsfreudiger Arbeitshund. Wer sich einen Neufundländer kaufen möchte, sollte ihm am besten ein großes Grundstück, Garten und viele Spaziergänge bieten können. Der Neufundländer liebt es zu schwimmen, daher solltet ihr ihn ab und zu ins Wasser springen lassen. Übermäßige Hitze und Sonnenstrahlen bekommen ihm gar nicht gut.
Von den Siedlern wurden die Neufundländer als Wachhunde, Zughunde und Arbeitshunde eingesetzt. Sie zogen Schlitten und bewachten anschließend das Lager. Dank ihrem Fell überstanden sie die extremen Temperaturen des Nordens sehr gut. Sie halfen auch beim Fischen, indem sie die schweren Netze ans Land zogen. Dabei schützte sie ihr langes, wasserundurchlässiges Haar. Die weiche Unterwolle hielt sie im eisigen Winter warm. Die Arbeit bewältigten die Neufundländer mit ihrem langgestreckten, muskulösen Körper. Der Kopf ist massiv, der Fang kurz und quadratisch, die Ohren hingegen recht klein. An den Pfoten haben sie schwimmhautähnliche Zwischenzehenhäute. Als Wasserhund verfügt der Neufundländer über ein typisch öliges und wasserabweisendes Fell.
Alternativer Name | Newfoundland |
Herkunft | Kanada |
Lebenserwartung | 8 - 10 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeintensiv |
Aktivitätslevel | durchschnittlich |
FCI | Molossoide |
AKC | Working Group |
KC | Working Group |
Neufundländer Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Was sind typische Charaktereigenschaften vom Neufundländer?
Der Neufundländer ist gelassen, anhänglich und kinderlieb. Deswegen führen ihn viele als Familienhund. Besonders bei Kindern wird er schnell zu einem liebevollen Teddy. Im Umgang mit den Kleinen hält er seine Größe und Kraft im Zaun und er zeigt seine große Toleranzschwelle. Die Familie bewacht er treu. Sollte dem eigenen Rudel Gefahr drohen, fällt die schmusige Fassade. Dennoch tritt er fremden Menschen nicht aggressiv gegenüber. Er bellt außerdem eher wenig.
Neufundländer Welpen brauchen eine liebevolle, doch konsequente Erziehung. Zuweilen kann der Hund seinen eigenen Kopf haben und recht stur sein. Auf seine Intelligenz könnt ihr euch bei der Erziehung verlassen, doch macht er nicht immer das, was man von ihm verlangt. Neufundländer können gegenüber Freunden und Fremden zu freundlich zu sein und sich mit ihrer imposanten Größe auf sie zu stürzen. Eine konsequente Erziehung sollte dieses Verhalten unterbinden.
Charakter
Verwendungen
Gesundheit und Informationen zur Zucht
Was sind typische Krankheiten des Neufundländers?
Neufundländer neigen zur Magendrehung, Venenerkrankungen, Augenproblemen, Nierenerkrankungen, Herzerkrankungen und zur Hüftgelenksdysplasie. Die Herzerkrankungen können durch einen angeborenen Taurinmangel entstehen. Manche legen bei der Neufundländer Zucht zu viel Wert auf ein dichtes Fell und plüschiges Aussehen. Diese Tiere kommen besonders schlecht mit großer Hitze klar.
Was ist bei der Zucht des Neufundländers zu bedenken?
Es handelt sich um eine groß- und schnellwüchsige Hunderasse. Daher treten häufiger Erkrankungen der Hüfte und des Ellenbogenbereiches auf. Auch Knochenkrebs ist eine Gefahr für den Neufundländer. In Deutschland sind auch Neufundländer-Mischlinge sehr beliebt, vor allem mit dem Schäferhund oder mit anderen Schweizer Sennenhunden. Mischlinge mit Schweizer Sennenhunden sind anfällig für Gelenkerkrankungen. Ihr solltet daher darauf achten, dass der Schweizer Sennenhund von einem zertifizierten Züchter kommt.
Aussehen und Fell des Neufundländers
Die Farbvarianten umfassen:
- schwarz
- weiß-schwarz
- braun
Das dichte Fell lässt den Neufundländer massiger erscheinen, als er tatsächlich ist. Neben den genannten Farbvarianten treten auch Farben auf, die in einigen Ländern offiziell nicht erwünscht sind. Nur in den USA etwa entspricht der graue Neufundländer dem Standard. Manche Hunde haben weiße Abzeichen auf der Brust, an den Pfoten oder an der Schwanzspitze. Am Kopf ist das Fell eher kurz, sonst dicht, mittellang und glatt anliegend.
Wie groß wird ein Neufundländer?
Die Rüden können eine 71 cm Widerristhöhe aufweisen. Die Hündinnen 66 cm Widerristhöhe und somit deutlich kleiner, aber immer noch eine Riesenhunderasse.
Wie viel wiegt ein Neufundländer?
- Rüden: 68 kg
- Hündinnen: 54 kg
Wie alt wird ein Neufundländer?
Durchschnittlich werden die Neufundländer 7 bis 10 Jahre alt. Einige Hunde können aber wesentlich älter werden. Besonders große Hunderassen werden leider nicht so alt!
Felllänge | lang |
Fell | dicht |
Ohrenform | Dreieck |
Rute | gefächert |
Anatomie | massiv, stämmig |
Größe ♀ | 63 - 69 cm |
Gewicht ♀ | 45 - 55 kg |
Größe ♂︎ | 69 - 74 cm |
Gewicht ♂ | 60 - 70 kg |
Geeignet für | Kinder |
Farben
Bekannte Krankheiten
Augenerkrankungen
Treten häufig bei Allergien und Unverträglichkeiten auf.
Hautentzündungen
Können bei gewissen Rassen erblich bedingt sein.
Hüftdysplasie (HD)
Die Hüftdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie des Hundes (HD) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks
Magendrehung
Die Magendrehung ist eine Krankheit, bei der sich der Magen um die eigene Längsachse dreht. Die Ursache der Erkrankung ist nicht bekannt.
Nierenerkrankungen
Symptome der Nierenerkrankung beim Hund: vermehrter Harnabsatz (Polyurie) gesteigerte Wasseraufnahme. Entzündung der Maulschleimhaut. Appetitlosigkeit
Venenerkrankungen
Die meisten Venenerkrankungen sind beim Hund von geringer Bedeutung
FAQ
-
Neufundländer gelten als erziehbare Rasse.
-
Ein Neufundländer braucht durchschnittlich viel Auslauf. Sehr wohl fühlt er sich, wenn er einen großen Garten zum Toben und Schlafen hat.
-
Der Neufundländer ist ein idealer Familienhund und liebt Menschen und Kinder.
-
Neufundländer zählen zu den größten Hunderassen und stammen aus Deutschland. Sie haben langes Fell und Schlappohren.
Andere große Hunde
Nützliche Artikel
Passend zu deiner Lieblingsrasse findest du im dogbible Hundeblog Artikel, die dich interessieren könnten.
Hier entlangum immer über Hundetrends informiert zu bleiben.
Weitere Informationen findest du in unseren Datenschutzbestimmungen
Finde hier die Rasse, die zu dir passt und finde heraus welche Charaktereigenschaften sie hat. Hier könnt ihr auch über die Herkunft, Größe und Gewicht eurer favorisierten Rassen mehr erfahren.
Passend zu deiner Lieblingsrasse findest du im dogbible Hundeblog Artikel, die dich interessieren könnten.
Veganes Hundefutter - polarisierendes Thema
Naftie Hundefutter: Test und Erfahrungsbericht
Hund an Katze gewöhnen - Mit diesen 3 Tipps gelingt es
Ruhige Hunderassen - Liste & was sie so besonders macht
Kettenhalsband für den Hund: Was ist das und braucht man das?