Havaneser Rassebeschreibung: Charakter & Co
Havaneser
Steckbrief & Herkunft
Herkunft und Geschichte des Havanesers
Der "Bichon Havanais", bei uns auch als Havaneser bekannt, kommt offiziell aus Kuba. Eine andere Bezeichnung war früher auch „Havana Silk Dog“ (übersetzt Havanna Seidenhündchen).
Seinen Ursprung hat diese Rasse jedoch bei halbwilden Küstenhunden an der westlichen Mittelmeerküste Spaniens und Italiens. Von dort wurden sie vermutlich durch spanische Eroberer bzw. italienische Überseekapitäne nach Kuba mitgebracht, wo sie sich als eigenständige Rasse weiterentwickelten. Sie wurden damals trotz ihrer Größe als Hütehunde für Vieh verwendet. Der Name liegt am Irrtum, Kuba sei der Ursprungsort, zu welcher die am häufigsten vorkommende Havanna-Farbe (tabakfarben) dieser Hunde verleitet hatte.
Insbesondere im 17. Jahrhundert wurde der Havaneser ein beliebter Begleithund für adelige Damen, geriet danach aber bald in Vergessenheit. Früher wurde er auch viel bei Wanderbühnen und im Zirkus vorgeführt, da ihm leicht irgendwelche Kunststücke beizubringen sind.
Heutzutage sind seit den 1950er Jahren fast alle alten Havaneser-Blutlinien in Kuba ausgestorben. Scheinbar konnten jedoch einzelne Hunde in die USA eingeführt werden - wo sie erhalten seither bleiben. In den 1980er kamen schließlich einige Exemplare nach Europa zurück.
Eignung und Haltung
Der Havaneser ist grundsätzlich ein Begleithund und wird gerne als "Schoßhündchen" bezeichnet. Dank seiner Größe benötigt er keine stundenlangen Spaziergänge, daher eignet er sich auch für die Haltung in der Wohnung oder Stadt. Außerdem ist er ein toller Familienhund, passend für Senioren und meldet als Wachhund Fremde im Haus.
Alternativer Name | - |
Herkunft | Kuba |
Lebenserwartung | 13 - 15 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeintensiv |
Aktivitätslevel | niedrig |
FCI | Bichons und verwandte Rassen |
AKC | Toy Group |
KC | Toy Group |
Havaneser Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften des Havaneser
Den Havaneser muss man einfach lieben! Die kleinen temperamentvollen Hunde wickeln ihre Menschen im Handumdrehen um den Finger. Sie sind süß, klug und ausgesprochen menschenfreundlich. Sogar im Rassestandard werden sie als liebevoll und fröhlich, anziehend, bezaubernd, spielerisch und sogar etwas närrisch beschrieben. Er liebt Kinder und spielt gerne mit ihnen, kleinere Kinder sollten trotzdem nie mit dem Hund über längere Zeit unbeaufsichtigt bleiben. Wenn er genug getobt hat, schmust er ausgiebig und gerne mit seinem Menschen.
Havaneser sind speziell aufgeweckt und leicht zum alarmgebenden Hund zu erziehen.
Charakter
Verwendungen
Gesundheit und Informationen zur Zucht
Rassetypische Erkrankungen des Havaneser
Die Havaneser Zucht ist bis heute völlig frei von rassetypischen Erkrankungen geblieben.
Als Kleinhunderasse bleibt auch der Havaneser jedoch nicht von Patellaluxationen verschont. Außerdem ist auf Hämophilie A und einen möglichen Katarakt Acht zu geben. Daher sollte trotz seiner guten Gesundheit ein regelmäßiger Gesundheitscheck erfolgen. Spätestens ab einem Alter von sieben Jahren ist mindestens eine jährliche Untersuchung empfehlenswert.
Lebenserwartung
Dank seiner Größe und der ausgeprägten Gesundheit liegt die Lebenserwartung eines Havanesers bei 13 bis 15 Jahren.
Zucht und Kauf
Ein reinrassiger Havaneser Welpe mit Papieren kostet ab 800 Euro aufwärts.
Achtet darauf, nicht bei einem Massen-Vermehrer zu landen. Einen guten, privaten Züchter erkennst du daran, dass er nur ein bis maximal zwei Rassen anbietet und auch nur einen Wurf pro Jahr und Hündin ansetzt. Anerkannte und zuverlässige Anbieter findest du über den Dachverband VDH.
Obwohl kleine Hunde eher selten im Tierheim zu finden sind, könnt ihr mit etwas Glück auch einen echten Havaneser beim Tierschutz finden. Am besten nutzt ihr dazu deutschlandweite Register und Vermittlungsbörsen.
Rassemerkmale des Havaneser
Der Havaneser wird von der FCI in die Gruppe 9 (Gesellschafts- und Begleithunde), Sektion 1 (Bichons und verwandte Rassen) klassifiziert. Er benötigt keine Arbeitsprüfung.
Diese kleine Rasse zeigt einen kräftigen, niederläufigen Hund, dessen Gangwerk lebhaft und elastisch ist, was seinem fröhlichen Charakter entspricht. Ein ausgewachsener Havaneser bleibt in der Widerristhöhe fast immer unter 30 cm. Rüden und Hündinnen unterscheiden sich nicht so stark wie das bei anderen Hunderassen ist der Fall ist. Ihr Gewicht beträgt ca. 5-9kg.
Der Kopf
Laut Rassestandard soll das Verhältnis der Länge des Kopfes zur Länge des Rumpfes (vom Widerrist bis zum Rutenansatz gemessen) 3:7 betragen. Der breite Schädel selbst ist flach bis sehr wenig gewölbt und die Stirn steigt ein wenig an. Von oben gesehen ist der Schädel hinten abgerundet, an allen anderen Seiten fast gerade und viereckig.
Der Fang
Der Fang des Havanesers verjüngt sich leicht und progressiv gegen den Nasenschwamm, der schwarz oder braun ist, zu. Die Lefzen sind dünn und trocken und sollen gut anliegen. Diese Rasse hat in der Regel ein Scherengebiss, es wird das Fehlen der PM 1 (Prämolaren 1) und der M3 (Molaren 3) geduldet. Die Backen sind sehr flach.
Die Augen
Auffällig sind bei den Havanesern die ziemlich großen, mandelförmigen Augen, welche so dunkelbraun wie möglich sein sollten. Ihr Ausdruck freundlich. Die Umrandung des Auges soll dunkelbraun bis schwarz sein.
Die Ohren
Die spitz zulaufenden, von langen Fransen besetzen Ohren sind hoch angesetzt und fallen längs der Backen. Dabei bilden sie eine unauffällige Falte, die sie leicht anhebt. Weder windmühlenartig abstehend noch dicht an den Backen anliegend.
Der Rumpf
Die Länge des Körpers übertrifft um weniges die Widerristhöhe. Die Oberlinie soll grundsätzlich gerade aber über den Lenden leicht gewölbt sein.
Die Rute
Der Havaneser trägt seine Rute hoch, entweder in Form eines Krummstabs oder, vorzugsweise, über dem Rücken gerollt. Die Befederung soll lang und seidig sein.
Die Gliedmaßen
Das Gestell sieht trocken und gerade aus und zeigt daher eine gute Knochenstruktur. Der Abstand vom Boden bis zum Ellenbogen soll denjenigen zwischen Ellenbogen und Widerrist nicht übertreffen.
Sowohl die Vorder- als auch die Hinterpfoten sind leicht länglich in ihrer Form sowie klein. Die Zehen sollen eng aneinanderliegen.
Das Haarkleid
Das wollene Unterhaar des Havanesers ist nur schwach entwickelt, oft fehlt es sogar ganz.
Das Deckhaar hingegen ist sehr lang (12 - 18 cm bei einem erwachsenen Hund), weich, glatt oder gewellt und kann lockige Strähnen bilden.
Farblich sind vollständig reinweiße Havaneser selten, daneben gibt es aber auch falbfarbene in verschiedenen Tönungen (leicht schwarz gewolkt ist zulässig), schwarze, typisch havanna-braune, tabakfarbene und rötlichbraune. Flecken in den erwähnten Farben sind zulässig, ebenso wie Brandmarkierungen in allen Schattierungen erlaubt.
Felllänge | mittel |
Fell | wellig |
Ohrenform | Schlappohr |
Rute | gefächert |
Anatomie | - |
Größe ♀ | 23 - 27 cm |
Gewicht ♀ | 4 - 7 kg |
Größe ♂︎ | 23 - 27 cm |
Gewicht ♂ | 4 - 7 kg |
Geeignet für | Anfänger, Senioren und Seniorinnen |
Farben
FAQ
-
Ein Welpe kostet ca. 2000 Euro.
-
Im Alter von ca. 8 Monaten wechselt der Havaneser sein Welpenfell.
-
Ein Havaneser kann bellfreudig sein, kann aber bei guter Erziehung auch ein sehr ruhiger Kompane sein.
-
Ein Havaneser ist mit 2 Stunden Auslauf am Tag gut zufrieden.
Quellen und relevante Links
Horst Hegewald-Kawich (2015). Hunderassen von A bis Z: Über 200 beliebte Rassen aus aller Welt. Gräfe und Unzer Verlag.
Gabriele Lehari (2004). Ulmers Großes Lexikon der Hunderassen. Ulmer.
Offizielle Seite des FCI
Abgerufen am 25.01.2023
VDH.de
Abgerufen am 25.01.2023
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