Französische Bulldogge Rassebeschreibung: Charakter & Co
Französische Bulldogge
Steckbrief & Herkunft
Geschichte und Herkunft der Französischen Bulldogge
1954 von der FCI anerkannt, stammt der "Frenchie" offiziell aus Frankreich und wird daher auch mit dem Originalnamen "Bouledogue Français" beschrieben.
Als Dogge hat auch die französische Bulldoge vermutlich Ahnen in den Molossern Epiriens und des römischen Kaiserreiches. Außerdem wird ihr eine Abstammung der Bulldogs Großbritanniens mit Kreuzungen der Alanerhunde des Mittelalters nachgesagt.
Später, in den 1880er Jahren, waren passionierte Züchter in den Arbeitervierteln Paris aktiv, welche zur damaligen Zeit den Hund als Lastenträger an den Pariser Zentralmarkthallen, für Metzger und Kutscher nutzte. Durch ihren außergewöhnlichen Körperbau und ihr Wesen wurden sie jedoch schnell auch in der Künstlerwelt und in höheren Gesellschaften aufgenommen.
In Paris wurde 1880 der erste Rasseverein gegründet und das erste Zuchtbuch 1885 veröffentlicht.
Haltung und Eignung
Die französische Bulldogge ist geeignet als Gesellschafts-, Wach- und Begleithund. Da die Rasse nicht sehr lange Wanderungen benötigt, ist sie auch für die Stadt und Wohnung geeignet, wenn sich sorgsam gekümmert wird.
Alternativer Name | Frenchie |
Herkunft | Frankreich |
Lebenserwartung | 10 - 12 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | durchschnittlich |
FCI | Kleine doggenartige Hunde |
AKC | Non-Sporting Group |
KC | Utility Group |
Französische Bulldogge Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Typische Charaktereigenschaften der französischen Bulldogge
Auch wenn die Rasse doggenartig ein schlecht gelauntes Aussehen besitzt, gilt die französische Bulldogge als Charmeur und sogar Spaßvogel für die Familie. Da ihr Rassenstandard den Schwerpunkt auf ein Leben als Begleithund legt, ist sie dafür sehr gut geeignet und zeichnet sich durch Kontaktfreudigkeit und Verspieltheit aus. Für Kinder sind sie in der Regel gute Freunde. Vertreter dieser Rasse bilden somit einen angenehmen Familienhund, der neben Intelligenz und schneller Auffassungsgabe auch noch leicht erziehbar ist.
Da sie aber auch aufgeweckt sind und eine große Aufmerksamkeit besitzen, können sie sich auch sehr gut als Wachhund schlagen.
Kommt der Vierbeiner bereits als Welpe in die Familie, kann er sich leichter an weitere Haustiere gewöhnen. Fremden Hunden gegenüber zeigt sich der Frenchie mitunter distanziert und unbeeindruckt.
Charakter
Verwendungen
Gesundheit und Informationen zur Zucht
Rassetypische Krankheiten der französischen Bulldogge
Die französische Bulldogge ist ein Beispiel für häufige Qualzucht und erreicht trotz ihrer Größe nur ein Alter von 10-12 Jahren. Nur äußerst wenige Exemplare dieser Rasse sind komplett gesund.
Aufgrund der platten Nase und der charakteristischen Kopfform (Brachyzephalie) tendiert die französische Bulldogge leicht zur Kurzatmigkeit. Diese Atembeschwerden treten besonders häufig bei körperlichen Anstrengungen oder hohen Temperaturen auf. In einigen Fällen kann nur noch eine Operation für Abhilfe sorgen. Aufgrund der verkürzten Atemwege besteht außerdem ein erhöhtes Risiko zu Asthma.
Weiter kann es zu Allergien, Keilwirbelbildungen und Bandscheibenvorfällen kommen.
Es gibt allerdings mittlerweile auch schon Retro-Rassen, welche die Nasen und längere Beine wieder zurück züchten, um ein vom Wesen gleiches Exemplar ohne die typischen gesundheitlichen Probleme zu schaffen.
Pflege der Französischen Bulldogge
Um Infekte zu vermeiden, muss der nur spärlich mit Fell bedeckte Bauchbereich vor extremen Temperaturen - sowohl Hitze als auch Kälte - geschützt werden.
Da die Rasse außerdem leicht zum Übergewicht tendiert, sollten regelmäßige Gewichtskontrollen bereits bei Welpen erfolgen. Futtern sie sich zu viele Kilos an, entstehen bereits nach wenigen Monaten häufig Gelenkprobleme.
Kauf und Zucht
Solltet ihr euch für eine eigene Zucht dieser Rasse entscheiden, müsst ihr euch im Vorfeld ausreichend informieren. In diesem Fall sucht euch Rat bei kompetenten Züchtern oder bittet einen eingetragenen Züchterverein um Unterstützung.
Beim Kauf solltet ihr niemals zu „Hundevermehrern“ gehen. Diese wollen nicht, wie häufig beschrieben, das Leben einer Französischen Bulldogge retten, sondern sind nur auf Profit aus. Konsultiert besser zugelassene Züchter. Sie geben euch auf alle Fragen Auskunft. Folgendes ist zu beachten:
- Der Vierbeiner aus der Französischen Bulldoggen Zucht verfügt über alle Impfungen.
- Er ist gechipt und entwurmt. Die Überprüfung der Wurfabnahme erfolgte durch die zuständige Stelle.
- Die Welpen besitzen ein freundliches und lebhaftes Wesen und zeigen keinerlei Scheu.
- Ein Nachweis über die Eltertiere liegt vor. Diese sollten beide über eine freie Atmung verfügen.
- Der Welpe darf keine komplett flache Nase besitzen. (Qualzucht!)
Eine Französische Bulldogge kostet je nach Färbung zwischen 800 und 1500 Euro. Besondere Färbungen (blue, lilac, creme und merle) kosten jedoch häufig sogar bis zu 2500 Euro.
Rassemerkmale der französischen Bulldogge
Die französische Bulldogge wird von der FCI in die Gruppe 9 (Gesellschafts- und Begleithunde), Sektion 11 (Kleine doggenartige Hunde) ohne Arbeitsprüfung angeführt. Als kleiner Hund haben beide Geschlechter dieser Rasse eine Größe von etwa 30cm und ein Gewicht, welches zwischen 8 und 14kg liegt.
Der Kopf
Der Kopf der französischen Bulldogge muss kräftig, breit und quadratisch sein sowie nahezu symmetrische Falten und Runzeln haben. Der Schädel ist breit und annähernd flach von Ohr zu Ohr mit einem deutlichen Stopp. Die Rasse besitzt eine gewölbte Stirn und vorstehende Augenbrauenbogen, welche durch eine besonders entwickelte Furche zwischen den Augen getrennt wird. Diese Furche darf sich auf der Stirn jedoch nicht fortsetzen.
Der Hinterhauptkamm ist gering ausgeprägt. Der Gesichtsschädel der Bulldogge ist gekennzeichnet durch den verkürzten Oberkiefer- und Nasenbereich sowie durch eine leicht nach hinten geneigte Nase. Sie ist außerdem etwas nach oben gerichtet („aufgestülpt“).
Der Fang
Der schwarze, breite Nasenschwamm ist aufgeworfen, mit symmetrischen, gut geöffneten und schräg nach hinten gerichteten Nasenlöchern. Die Neigung der Nasenlöcher und die aufgeworfene Nase müssen eine normale Nasenatmung erlauben. Der Fang selbst is sehr kurz und breit mit konzentrischen, symmetrischen Falten. Die Lefzen der französischen Bulldogge sind molosserartig dick, ein wenig schlaff und schwarz; die Oberlefze, im Profil fallend und abgerundet, trifft die untere in der Mitte und verdeckt die Zähne vollständig.
Der Unterkiefer steht vor dem Oberkiefer und verläuft in einem Bogen nach oben. Der untere Schneidezahnbogen ist abgerundet.
Die Augen & Ohren
Die deutlich sichtbaren, dunklen Augen haben einen bemerkenswert lebhaftem Ausdruck durch die runde Form und sind tief eingesetzt sowie ziemlich weit vom Nasenspiegel und von den Ohren entfernt. Der Lidrand muss schwarz sein.
Die mittelgroßen Ohren sind breit am Ansatz und an der Spitze abgerundet. Sie sind grundsätzlich hoch auf dem Kopf angesetzt, jedoch nicht zu dicht beieinander und werden aufrecht getragen. Die Ohrmuschel ist nach vorne geöffnet. Die Haut muss dünn sein und sich weich anfühlen.
Der Rumpf
Der kurze und kräftige Hals der französischen Bulldogge, leicht gebogen und ohne Wamme, verbreitert sich zu den Schultern.
Die obere Profillinie ist allgemein vom Widerrist zur Lende ansteigend. Diese Form, auch Karpfenrücken genannt, ist typisch für die Rasse. Der Rücken selbst ist breit und muskulös, ebenso wie die gebogenen Lenden. Die Brust zeigt sich zylindrisch und tief (etwas unter dem Ellenbogen) im Aussehen und führt in gerundete Rippen , die als fassförmig beschrieben werden können, weiter. Die Vorbrust ist breit und von der Vorderseite betrachtet quadratisch. Die untere Profillinie ist aufgezogen.
Die Rute
Typisch für den Frenchie ist außerdem die von Natur aus kurze Rute, die tief angesetzt und eher gerade an den Hinterbacken anliegend ist. Am Ansatz sollte sie dick sein und sich zur Spitze verjüngen. Eine Knoten-, Knickrute oder eine relativ lange Rute, die nicht über das Sprunggelenk hinaus ragt, ist zugelassen.
Die Rute wird allgemein tief getragen und darf sich selbst in der Bewegung nicht über die Horizontale erheben.
Die Gliedmaßen
Die Schulter der französischen Bulldogge muss laut Rassestandard gut zurückliegen. Der Oberarm ist kurz, dick, muskulös und leicht gewölbt und führt in einen geschlossenen, eng am Körper anliegenden Ellenbogen weiter. Der Unterarm, die Vorderfußwurzelknochen sowie der Vordermittelfuß werden ebenso als kurz und kräftig beschrieben. Letzterer ist im Profil gesehen etwas schräg.
Die kleinen Vorderpfoten sind rund, kompakt und werden auch als „Katzenpfoten“ bezeichnet. Außerdem sind sie leicht ausgedreht. Die Zehen sind geschlossen, die Krallen kurz, dick und schwarz.
Die hinteren Gliedmaßen sind kräftig und muskulö sowie etwas länger als die Vordergliedmaßen, wodurch die Hinterhand etwas erhöht ist. Der Oberschenkel soll sehr muskulös und fest sein. Der recht tiefgestellte Hintermittelfuß darf nicht zu stark gewinkelt sein, vor allem aber auch nicht zu steil. Die Hinterpfoten sind ebenso wie die Vorderpfoten rund und kompakt.
Das Haarkleid
Die Französische Bulldogge trägt ein eng anliegendes, glänzendes und weiches Kurzhaar, besitzt dabei jedoch keine wärmende Unterwolle!
Es gibt unterschiedliche Farbschläge, worunter im FCI-Standard folgende anerkannt sind:
- fawn (falbfarben)
- gestromt (schwarz, blond, mittel-/dunkelbraun, teilweise dunkelrötlich gemischt)
- gescheckt
Habt ihr eine weiße französische Bulldogge, wird diese der Farbe „gestromtes Fawn mit überhandnehmender weißer Scheckung“ zugeordnet. Kleine, weiße Abzeichen sind bei gestromten Exemplaren erlaubt.
Felllänge | kurz |
Fell | glatt |
Ohrenform | Stehohr |
Rute | gefächert |
Anatomie | muskulös, robust, massiv, stämmig |
Größe ♀ | 25 - 33 cm |
Gewicht ♀ | 8 - 12 kg |
Größe ♂︎ | 25 - 33 cm |
Gewicht ♂ | 8 - 14 kg |
Geeignet für | Anfänger, Kinder, Senioren und Seniorinnen |
Farben
Bekannte Krankheiten
Allergien
Können bei etlichen Rassen auftreten, unabhängig vom Erbgut.
Atemprobleme
Bei Hunden mit verkürzter Schnauze können häufig Probleme der Atemwege auftreten.
Bandscheibenprobleme
Bandscheibenvorfall beim Hund (Discopathie). Bandscheibenvorfälle oder auch Dackellähme bereiten Hunden starke Schmerzen.
FAQ
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Nein. Die französische Bulldogge ist kein Kampfhund und kein Listenhund.
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Eine französische Bulldogge gilt als Anfängerhund und ist für Familien, Singlehaushalte und andere aktive Menschen gut geeignet und gilt als leicht erziehbar.
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Ein reinrassiger Welpe kostet in der besonderen Farbe lilac kostet ca. 3500 Euro. Eine normale Färbung ca. 2500 Euro.
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Eine französische Bulldogge zählt zu den Qualzuchten und hat keine Nase. Die Ohren sind sehr groß und werden aufgestellt. Der Schwanz ist stummelig.
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Dies kann leider nicht gesagt werden. Bulldoggen haben in der Regel zwar eine enorme Bisskraft, aber französische Bulldoggen aufgrund ihrer Missbildung im Kiefer und der zurückgestellten Nase kaum.
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Ja, die Französische Bulldogge ist anerkannt.
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Ein Frenchie ist eine Hunderasse, auch bekannt als Französische Bulldogge.
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Nein, Französische Bulldoggen sind sehr anfällig für eine große Bandbreite an Krankheiten.
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Ja, aufgrund der Tierarztkosten können Französische Bulldoggen sehr kostspielige Familienmitglieder werden.
Quellen und relevante Links
eDogs Magazin
Abgerufen am 16.01.2023
Gabriele Lehari (2004). Ulmers Großes Lexikon der Hunderassen. Ulmer.
Horst Hegewald-Kawich (2015). Hunderassen von A bis Z: Über 200 beliebte Rassen aus aller Welt. Gräfe und Unzer Verlag.
Embark
Abgerufen am 24.01.2023
Hans Räber (2014). Enzyklopädie der Rassehunde, Band 1. Kosmos.
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