Bullmastiff Rassebeschreibung: Charakter & Co
Bullmastiff
Steckbrief & Herkunft
Der Bullmastiff wurde ursprünglich als Schutzhund für britische Wildhüter gezüchtet. Inzwischen ist er auch als Familienhund bei Liebhabern etabliert. Das an und für sich ausgeglichene, menschenbezogene Bullmastiff Temperament lässt sich am besten durch frühes Welpentraining und konsequente, gewaltfreie Sozialisierung ausprägen.
Herkunft des Bullmastiffs
Erste Züchtungen von Bullmastiff Welpen mit dem heutigen Charakter sind aus dem England des 19. Jahrhunderts bekannt. Dort wurde die Rasse als Schutzhund für die Wildhüter des Landlords aus Old English Bulldog und Old English Mastiff gekreuzt. Außerhalb englischer Territorien wurde der kräftige, große Hund erst ab ab Mitte des 20. Jahrhunderts. Durch späteres Einkreuzen von Genen des Bloodhounds konnte der weiterentwickelte Bullmastiff nicht nur schützen und wachen, sondern auch außergewöhnlich gut riechen.
Rassemerkmale des Bullmastiffs
- FCI Standard Bullmastiff (157) Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde; Sektion 2 Molossoide; 2.1 Doggenartige Hunde
- Erscheinungsbild: Stolzer und muskulöser Körperbau, insgesamt massig
- Zuchtformen: Fell kurz, hart und glatt in den Farben Falb, Gestromt oder Rot mit erlaubten Schattierungen und gelegentlich einem weißen Brust-Abzeichen
- Weitere Körpermerkmale: V-förmige, zurückgefaltete Ohren; gerader, muskulöser Rücken auf stämmigen Beinen; Rute hoch angesetzt – wird im Ruhezustand nahezu waagerecht oder leicht abwärtss getragen
- Quadratischer Kopf – wirkt im Verhältnis zum Körper mächtig
Bestimmungen für den Bullmastiff als Listenhund
Trotz seiner hohen Reizschwelle und seines gutmütigen Temperaments gehört der Bullmastiff zur „Liste potenziell gefährlicher Hunde“. Diese Bestimmungen gelten in deutschen Bundesländern sowie im deutschsprachigen Ausland:
- Deutschland (Berlin): Listenhund ohne Kategorie-Abstufung
- Deutschland (Baden-Württemberg, Brandenburg, Bayern, Hamburg und Nordrhein-Westfalen): Listenhund Kategorie 2 (Nachweis der Ungefährlichkeit durch einen Wesenstest möglich)
- Schweiz: In elf Kantonen Haltung mit Sachkundenachweis möglich, im Tessin Bewilligung nötig, in Genf Kauf, Haltung und Zucht verboten
- Österreich: In Wien Haltung nur mit Hundeführerschein erlaubt, im Vorarlberg Haltung nur mit Sondergenehmigung des Bürgermeisters möglich
Verwendung des Bullmastiffs
Ursprünglich wurde der Bullmastiff gezüchtet, um Wilddiebe lautlos aufzustöbern und für die Verhaftung durch den Wildhüter verletzungsfrei zu halten. Doch mit dem Ende der Landlords entfiel dieses Arbeitsgebiet. Nun entdeckte die britische Polizei die sanften, aber respektablen Riesen für den zuverlässigen Polizeidienst. Sein feiner Geruchssinn macht ihn auch heute zum Top-Gebrauchshund bei Behörden, unter anderem zum Fährtenlesen und für die Spurensuche. Doch einen Bullmastiff kaufen sich heutzutage auch Privatperssonen. Denn seine ruhige Ausstrahlung, das trotzdem verspielte und freudige Temperament und seine unverwechselbare Mimik machen ihn selbst bei Prominenten der Filmwelt seit Jahrzehnten zum Liebling.
Alternativer Name | - |
Herkunft | England |
Lebenserwartung | 8 - 10 Jahre |
Pflegeanforderungen | pflegeleicht |
Aktivitätslevel | durchschnittlich |
FCI | Molossoide |
AKC | Working Group |
KC | Working Group |
Bullmastiff Mischlinge
Haltung, Charakter und Temperament der Rasse
Wesen des Bullmastiffs
Intelligenz, Mut und starker Familienbezug sind die drei Säulen für das zuverlässige Bullmastiff Temperament. Doch auch Eigensinn und Sturheit bestimmen den Charakter des imposanten Hundes. Deshalb solltet ihr schon die Welpen ohne Wenn und Aber konsequent erziehen und sozialisieren. Gelingt dies, habt ihr im Erwachsenenalter einen gelassenen, anpassungsfähigen und ruhigen Hund. Eine unverwechselbare Eigenart des Bullmastiffs ist seine Mimik. Sieht er etwas Spannendes, zieht er seine imposante Stirn kraus. Vermutet er in der Nähe seines Familienbereichs Gefahr, gibt er euch das mit einem einzigen, tiefen Bellen zu verstehen.
Haltung und Besonderheiten des Bullmastiffs
Noch bevor ihr euren Bullmastiff gefunden habt, nehmt am besten Kontakt mit einer regionalen Hundeschule auf. Denn gleich als Welpe gehören Sozialisierung mit Artgenossen und spielerisches Training mit dem Menschen zu den Grundvoraussetzungen für eine lebenslange Harmonie. Bestrafungen untergraben eher die Gutmütigkeit des Hundes. Stattdessen lernt er mit der richtigen Belohnung schnell und begeistert. Erwachsene Bullmastiffs sind anhänglich ohne Jagdtrieb. Sie brauchen viel Beschäftigung und stets konsequentes Verhalten der Besitzer für ihr Wohlbefinden. Die kurzen Haare könnt ihr mit einem Noppenhandschuh in der gemeinsamen Schmusestunde sehr simpel pflegen.
Charakter
Verwendungen
Gesundheit und Informationen zur Zucht
Bullmastiff und rassetypische Krankheiten
Mit eurem Bullmastiff Welpen solltet ihr beim Tierarzt das Vorhandensein oder die Anlage zu einer Hüftgelenksdysplasie untersuchen lassen. Rassebedingt kann im fortgeschrittenen Alter Krebs entstehen oder das Cavarial-Hyperostosis-Syndrom (eine entzündliche Erkrankung des oberen Schädels) auftreten. Angeboren ist selten, aber rassetypisch eine Fehlstellung des Augenlids. Gegen die Beschwerden solcher Erkrankungen helfen inzwischen gut wirksame Schmerzmedikationen ein Hundeleben lang.
Darauf solltet ihr beim Bullmastiff Züchter achten
- Schon die Elterntiere zeigen beim Besuch das berühmt ausgeglichene und doch aufgeweckte Bullmastiff Temperament.
- Der Züchter verkauft nicht einfach, sondern ist mit einem Besuch am Zuchtort ohne Einschränkungen einverstanden.
- Beim Bullmastiff kaufen bekommt ihr vom Züchter umfassende Papiere zum Stammbaum, über tierärztliche Untersuchungen sowie zur Verbandszugehörigkeit ausgehändigt.
- Der Umgang zwischen Bullmastiff Welpen, ihren Elterntieren, der Familie und euch Fremden gegenüber ist spür- und sichtbar entspannt und gemütlich. Spielerische Erstkontakte sind ein Zeichen für eine gute Grundsozialisierung.
Aussehen und Fell des Bullmastiffs
Der Bullmastiff sieht für Fremde wie ein unaufhaltsames Kraftpaket aus. Der ursprünglichen Züchtung nach war dies auch gewollt. Zuerst Wilddiebe und später Diebe und Delinquenten sollten allein durch den Anblick Angst bekommen. Diese optische Verunsicherung bei Spaziergängen solltet ihr mit berücksichtigen, wenn ihr einen Bullmastiff kaufen möchtet. Dennoch hat ein wohlerzogener Hund dieser Rasse eine ruhige, ausgeglichene Ausstrahlung. Das Fell der Tiere ist in den rassetypischen Schattierungen kurz, glatt und hart. Maske und Ohren sind in der Regel dunkler als die Fellschattierungen am übrigen Körper.
Bullmastiff: Größe, Gewicht und Lebenserwartung
- Größe: 61 bis 69 Zentimeter (Hündinnen kleiner als Rüden)
- Gewicht: 41 bis 59 Kilogramm (Hündinnen leichter als Rüden)
- Durchschnittliches Alter: ab zehn Jahre
Felllänge | kurz |
Fell | - |
Ohrenform | Schlappohr |
Rute | lang |
Anatomie | quadratisch, stämmig |
Größe ♀ | 61 - 66 cm |
Gewicht ♀ | 45 - 54 kg |
Größe ♂︎ | 64 - 68 cm |
Gewicht ♂ | 50 - 59 kg |
Geeignet für | - |
Farben
Bekannte Krankheiten
Gesäugetumore
Gesäugetumore, auch Mammatumore genannt, gehören zu den häufigsten Krebserkrankungen beim Hund
Rolllieder
Ein Roll-Lid (Entropium) ist eine Augenlid-Fehlstellung beim Hund
FAQ
-
Ja, der Bullmastiff ist ein Listenhund und wird umgangssprachlich als Kampfhund bezeichnet. Er gilt als gefährlich und wird deshalb in Österreich, Deutschland und der Schweiz auf der Liste geführt.
-
Ja, der Bullmastiff ist eine Molosser Rasse.
Andere große Hunde
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